Der allergrößte Teil der lateinischen Literatur stammt NICHT aus der Antike!

Und daher ist es erfreulich, dass der neue RLP Latein Sek I für Berlin und Brandenburg auch die lateinischen Texte nichtantiker Autoren in den Blick nimmt.

Andere Epochen, neue Blickwinkel, interessante Themen, überraschende Erkenntnisse: Petrarcas Blick auf das Leben Karls des Großen und seine Naturerfahrung bei der Besteigung des Mont Ventoux, Melanchthons Lamento über das beklagenswerte (Berufs-)Leben des Lehrers, Erasmus‘ Klage der Friedensgöttin, Hildegard von Bingens Blick auf das Universum, Busbecqs Sicht auf Sitten der Türken, Heinrich Kramers Hexenhammer und Piccolominis unglückliche Liebesgeschichte von Euryalus und Lucretia. Das sind die Themen, mit denen sich die Lehramtsanwärter*innen unserer Fachseminare Latein beschäftigt und deren Ergebnisse sie im Rahmen einer Fortbildung des DAV Berlin-Brandenburg einer interessierten Zuhörerschaft präsentiert haben.

Was davon spricht Schüler*innen am Ende der Spracherwerbsphase an? Welche Texte sind für den Unterricht geeignet? Wie kann für die Schüler*innen ein motivierender Zugang zu den entsprechenden Autoren und Inhalten, die ja zum Teil so ganz anders sind als die der antiken Texte, geschaffen werden? Welchen Schwierigkeiten begegnet man und wie können diese bewältigt werden?

In dieser Ausgabe der ZS LGBB werden zwei Texte Petrarcas vorgestellt:

  1. Fam. I 3: In dem Auszug aus diesem Brief gibt Petrarca eine Anekdote aus dem Leben Karls des Großen wieder, die von dessen Liebe zu seiner vierten Ehefrau Fastrada erzählt und deren tragischer Ausgang die Begründung für die Wahl Aachens als Kaiserpfalz liefert.

Die lateinischen Textabschnitte werden anhand von Leitfragen erschlossen und führen die Schüler*innen durch die Methode des „Verstehenden Lesens“ zum Textverständnis. Alternativ können die Texte statarisch übersetzt werden: Dafür sind sie mit umfangreichen Angaben versehen. Petrarcas Text wurde später von den Gebrüdern Grimm in ihre Märchensammlung aufgenommen; dieses Märchen und ein zweites Märchen, das die Vorgeschichte erzählt, sind als Begleitmaterialien angefügt.

  1. Der zweite Brief ist eine Bearbeitung eines Textes, der in dem Heft „Buchners Übergangslektüre - Band 3: Grenzen erproben“ veröffentlicht ist.

In diesem Text berichtet Petrarca von seiner Besteigung des Mont Ventoux.

Der lateinische Text ist in kleinere Abschnitte eingeteilt, deren Inhalt jeweils in einer kurzen Zusammenfassung vorangestellt wird („Spoilern“). Ein nach Sachfeldern gegliederter Lernwortschatz ist dem Text angeschlossen; darüber hinaus gibt es eine grammatikalische Einführung zum Gerundium und eine zu den Deponentien, die sich bei der Lektüre dieses Textes anbieten.

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